Konzerte/Mitschnitte

Woche 28 - 34 / 9.7. - 26.8.07

Anlässlich des DEGEM-Symposium & Remix-Konzertprojekts "REMIX-RE?" am Samstag, den 28. Juli 2007 in der Klanggalerie "t-u-b-e" München
weitere Informationen zur Veranstaltung: degem

Werner Cee: Der Hut flog mir vom Kopfe / 2007 / 1:08:59
Featuring Schuberts "Winterreise"
Ein Live Mitschnitt vom 7.Dezember 2007 im Haus der Kulturzeugen e.V. Gießen

Eivind Aarset - e-gitarre, live-electronics
Der derzeit wohl angesagteste norwegische Jazz-Gitarrist, ein Meister der akustischen Landschaftsmalerei. Spielte u.a. mit Nils Petter Molvaer, Laswell, Eno.....

Werner Cee - e-chin, live-electronics
Initiator des Projekts. Arbeitet mit allem, was man hören kann.
Viele Soundkompositionen für den Rundfunk.Deutscher Klangkunstpreis 2006

Norbert Grossmann - piano
Virtuoser Pianist mit guten Ohren, der nur noch spielt, was er will.
Viele Auszeichnungen, u.A. Ricordipreis für Dirigieren

Komposition und Realisation: Werner Cee

Der Hut flog mir vom Kopfe
Vor rund zweihundert Jahren stieß Franz Schubert in einer durch die Zensur verbotenen Zeitschrift auf einen Gedichtzyklus von Wilhelm Müller, die "Winterreise." Der Winter stand als Metapher für eine eisige Erstarrung der Politik, das Wandern für ein Abwenden von widrigen gesellschaftlichen Zuständen. Schubert schuf aus den Gedichten Lieder, dunkel und melancholisch und doch voller leuchtender Poesie. Seitdem sind viele Wanderer vom Wege abgekommen, viele Winter dahin geschmolzen - die romantische Seele jedoch trotz allen Wirrungen der Zeitgeister. Die so oft in schmachtender Inbrunst dargebotenen, in akademischer Konvention erdrosselten Lieder behaupten sich seit zweihundert Jahren gegen jeden Versuch, sie in die Banalität zu ziehen. "Der Hut flog mir vom Kopfe" erschafft eine moderne Klanglandschaft. Schuberts Komposition ist Ausgangspunkt und Ziel. Sie irrlichtert durch fragile akustische Gewächse, schwebt über lyrischen Klangflächen, verliert sich in Geräuschen und ertrinkt unter tosenden Klangkaskaden.

Werner Cee
begann seine künstlerische Laufbahn mit dem Studium der Malerei an der Frankfurter Kunsthochschule (Städel) in den 70er Jahren und arbeitete bis in die 80er Jahre als frei schaffender Bildender Künstler, gleichzeitig als Musiker in der experimentellen Rockmusikszene und free-Szene. Es folgten Arbeiten im Medienkunstbereich, Klang- und Lichtinstallationen, die eine Verbindung von visuellen und akustischen Medien, von Klang, Geräusch, Architektur und Musik herstellen. Danach verlagerte sich der Schwerpunkt auf elektroakustische Komposition und Ars-Acustica-Produktionen für den Rundfunk. Mittlerweile wurden mehr als fünfzehn große Produktionen für das Studio Akustische Kunst des WDR, DeutschlandRadio Berlin, für den Hessischen Rundfunk, für den SWR und den BR realisiert. Daneben viele dokumentarische Sendungen über die akustische Umwelt, Soundscapes sowie musikethnologische Features. Arbeitete im Vorstand der DeGeM (Deutsche Gesellschaft für Elektroakustische Musik) und unterrichtete Klangkunst an der Kunsthochschule Saarbrücken. Aktuell stehen Aufführungen von Hörspielen mit live-Musikern und Darstellern, Raumklanginszenierungen und musiktheatralische Arbeiten sowie die Zusammenarbeit mit Film/Video im Vordergrund. Seine Werke wurden bei zahlreichen internationalen Festivals aufgeführt und prämiert.


Hier können Sie Mitschnitte und Live-Übertragungen von Konzerten, Symposien und anderen Veranstaltungen aus dem weiten Themenfeld der elektroakustischen Kunst hören.