ZKM | Musik Aktuell
Woche 15 - 22 / 06.04. - 31.05.09
Konzertmitschnitte und Werke aus den Gastkünstlerateliers
Slot 1:
Philippe Manoury erstellte für das Festival Piano + 2007 eine Klangdomversion seiner Komposition
Pluton
Tato Taborda präsentiert seine Werke im ZKM_Kubus am 09. April 2009
1. Philippe Manoury / PLUTON / 1988 / 49:38
für Midi-Klavier und Computer in Echtzeit
Klavier: Christian Nagel
Klangregie: Philippe Manoury und Josh Martin
Pluton wurde am IRCAM komponiert in wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit Miller Puckette
und der technischen Unterstützung durch Cort Lippe.
Konzertmitschnitt vom Festival Piano + des ZKM | Instituts für Musik und Akustik 2007
2. Tato Taborda / Estratos / 1999 / 18:34
für ein Blasinstrument-Orchester aus den Anden (La Paz)
Kompositionsauftrag des SWR / Donaueschinger Musiktage 1999
3. Tato Taborda / Angel / 2007 / 06:25
für das Multi-Instrument GERALDA
4. Tato Taborda / Leve, Lento, Articulano, Continuo / 18:27
für das Multi-Instrument GERALDA
Biografien:
Philippe Manoury, geboren 1952 in Tulle, Frankreich, studierte an der Pariser Ecole Normale
de Musique u.a. bei Gérard Condé und Max Deutsch. Am Conservatoire National Supérieur de Musique,
wo er das Kompositionsexamen ablegte, gewann er erste Preise für Analyse (Klasse Claude Ballif)
und Komposition (Klasse Ivo Malec und Michel Philippot). 1978 ging Manoury nach Brasilien, wo er
an verschiedenen Universitäten unterrichtete. 1981 nach Frankreich zurückgekehrt, wurde er zu
Forschungen an das Pariser IRCAM eingeladen. Seither war Manoury vielfach - als Komponist,
Forscher oder Dozent - an den Aktivitäten des Instituts beteiligt. Von 1983 bis 1987 war er
pädagogischer Verantwortlicher des Ensemble InterContemporain. Zwischen 1987 und 1997 lehrte
Manoury am CNSMD in Lyon Komposition und Elektronik. Er erhielt verschiedene Preise und war
zwischen 1995 und 2001 Composer in Residence des Orchestre de Paris. Seine Werke wurden weltweit
aufgeführt; er erhielt zahlreiche Preise und Stipendien. Sein Orchesterstück Sound and Fury wurde
1999 durch das Chicago Symphony Orchestra unter Pierre Boulez uraufgeführt. Seit dem Herbst 2004
lebt Philippe Manoury in den USA, wo er in San Diego an der University of California unterrichtet.
(Quelle: swr.de)
Tato Taborda, geboren 1960 in Curitiba, Brasilien, studierte bei H.J. Koellreutter, Esther
Scliar und - im Rahmen der Cursos Latinoamericanos de Musica Contemporanea zwischen 1978 und
1989 - bei Helmut Lachenmann, Gordon Mumma, Dieter Schnebel,, Oscar Bazan, Cergio Prudencio und
Coriun Aharonian. Seit 1988 Studien bei R. Murray Schafer. 1980 gründete Taborda das Ensemble
Juntos-Musica Nova, mit dem er zahlreiche lateinamerikanische Komponisten der neuen Generation
aufführte. Seit 1985 arbeitet er mit Schauspielern und Tänzern zusammen, wie Mabou Mines aus New
York und Aderbal Freire aus Brasilien.
2004 schlie§t er seine Doktorarbeit ab: ÒBiokontrapunkt: der Kontrapunkt, den wir von den Fröschen
lernenÓ, eine Untersuchung über die Schnittstelle von Bioakustik und musikalischen polyphonen
Strategien.Kurator von Festivals zeitgenössischer Musik wie Escuta! (1998/2000), Música de
Invenção (1995), Fronteiras (1999) und Diálogos (2002).
Geralda: ein "Ein-Mann-Orchester" aus siebzig akustischen und elektronischen Klangerzeugern.
Einige davon sind lediglich Spielzeug, beschädigt oder veraltet. Instrumente, die für die
herkömmliche Erzeugung von Musik unbrauchbar sind. Metallreifen bilden die Grundkonstruktion:
die Knöchel und den Hals eines Objektes, das für den brasilianischen Komponisten Tato Taborda
ein fast menschliches Wesen ist. Er schlüpft in sie hinein und beginnt, Klänge zu schichten.
In der Aufführung dialogisiert er mit dem Performer Alexandre Fenerich, der am Computer die
Klänge von Geralda in eine virtuelle Welt überführt und ihr digitales alter ego konstruiert.
Slot 2:
Luca Francesconi und Matthew Adkins waren 2008 Gastkünstler des ZKM | Institut für Musik und
Akustik
1. Luca Francesconi / aus Sirènes: Animus / 03:22
Susanna Mälkki/Ensemble Intercontemporain
IRCAM/KAIROS Production 2008
2. Luca Francesconi / aus Sirènes: A fuoco / 02:28
Susanna Mälkki/Ensemble Intercontemporain
IRCAM/KAIROS Production 2008
3. Luca Francesconi / aus Sirènes: Etyme / 03:20
Susanna Mälkki/Ensemble Intercontemporain
IRCAM/KAIROS Production 2008
4. Luca Francesconi / aus Sirènes: Da Capo / 01:58
Susanna Mälkki/Ensemble Intercontemporain
IRCAM/KAIROS Production 2008
5. Matthew Adkins / (60)PROCECT / 01:00:04
Susanna Mälkki/Ensemble Intercontemporain
IRCAM/KAIROS Production 2008
Biografien:
Luca Francesconi, 1956 in Mailand geboren, hatte in seiner Heimatstadt Klavier und
Komposition studiert. In Boston und Rom war er Schüler von Karlheinz Stockhausen, in
Tanglewood von Luciano Berio. 1990 gründete er in Mailand ein Zentrum für Neue Musik.
Seine Kompositionen wurden mit zahlreichen internationalen Preisen gewürdigt, darunter
dem Kranichsteiner Musikpreis in Darmstadt, dem Ernst-von-Siemens-Preis in München und
dem Prix Italia. Francesconi unterrichtete u.a. als Visiting Professor am Rotterdamer
Konservatorium und war 1995 composer in residence in Strasbourg. Bedeutende Festivals luden
ihn ein und widmeten seinen Kompositionen spezielle Konzertprogramme. Seit 2008 Leiter des
Festivals Biennale di Venezia.
Mathew Adkins, Komponist, Klangregisseur und Lehrender von experimenteller Elektronischer
Musik, schuf zahlreiche Installationen, Konzerte und audio-visuelle Werke, mehrere
Zusammenarbeiten mit zeitgenössischem Tanz. Auftragskompositionen von INA-GRM, IRCAM, BBC
Radio 3, Huddersfield Contemporary Music Festival (HCMF), Gro§er Preis der Musica Nova
(Prag/Tschechien), fünf Preise beim Bourges International Electroacoustic Music Comtetition
(Frankfreich). Zur Zeit unterrichtet er an der University of Huddersfield/England.
Hören Sie Mitschnitte aus dem vielfältigen Konzertbetrieb im ZKM-Kubus sowie künstlerische Eigenproduktionen des ZKM | Institut für Musik und Akustik.