Konzerte/Mitschnitte
Woche 32 - 40 / 03.08.09 - 30.09.09
Sondersendung zu next_generation 3.0 "Licht-Raum-Klang"
Mitschnitte der Konzertstücke der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, des
Elektronischen Studios der HMT Hannover, der Hochschule Für Gestaltung Karlsruhe und der
Hochschule für Music Karlsuhe.
01. Constantin Basica (Hochschule für Musik und Theater Hamburg) / Zwei Personen, die Sie noch nicht kennen (2009) / Teodor & Constantin Basica, Computer / 10:48
02. Konstantina Orlandatou (Hochschule für Musik und Theater Hamburg) / Constant Flowing / 10:44
03. Alexander Schubert (Hochschule für Musik und Theater Hamburg) / Weapon of Choice (2009) für Geige, Sensor, Live-Elektronik und Live-Video / Barbara Lüneburg: Geige
04. Jacob Sello (Hochschule für Musik und Theater Hamburg) / Slices (2008/09) / Interaktive Echtzeitkomposition für Schlagzeug, Live-Elektronik & Video / Interpret: Stefan Weinzierl, Schlagzeug
05. Balint Bolcso (Elektronisches Studio der HMT Hannover) / lautlos (2009) (Text: Jessica Huijnen) / Julia Mihaly, Stimme; Balint Bolcso: Live-Elektronik / 8:31
06. Yi-an Chou (Elektronisches Studio der HMT Hannover) / Episode (2009) / N.N Viola; Yi-an Chou: Klangregie
07. dak~(Elektronisches Studio der HMT Hannover) / Whose Line Is It Anyway? / David Borges, Damian Marhulets, Kostia Rapoport: Live-Elektronik / 7:08
08. Tsung-jen Hsieh (Elektronisches Studio der HMT Hannover) / Gang (2009) / N.N.: Viola; Tsung-jen Hsieh: Klangregie / 4:33
09. Damian Marhulets (Elektronisches Studio der HMT Hannover) / the strange beauty of second use (2008-2009, UA) / Julia Mihaly: Stimme; David Borges: Synthesizer, Live-Elektronik; Kostia Rapoport: Keys, Live-Elektronik; Damian Marhulets: Turntable, Live-Elektronik / 9:17
10. Frank Bierlein, Lukas Fütterer, Andreas Goralczyk, David Loscher (HfG Karlsruhe) / KlangmacherSonate #X für 1 Midi-Flügel, X Gegenstände, 1 Laser, Lautsprecher, Live-Elektronik / 8:30
11. Cornelia Böhm (HfG Karlsruhe) / soundflorA: Ohne Titel (folgenreicher Anschlag auf C) Oberton-Arpeggio für midifizierten Flügel und Live-Electronik / 3:53
12. Elmar Farchmin (HfG Karlsruhe) / tordebruit: klimperkram (Midi-Flügel, Klangdom) / 4:58
13. Adam Gawel (HfG Karlsruhe) / Fuge For A Second Player / 6:08
14. Daniel Dominguez Teruel (Hochschule für Musik Karlsruhe) 2.0 für Publikum und Live-Elektronik / 2009 / 17:24
01. Constantin Basica (Hochschule für Musik und Theater Hamburg) / Zwei Personen, die Sie noch nicht kennen (2009) / Teodor & Constantin Basica, Computer / 10:48
Zwei Personen, die Sie noch nicht kennen, werden sich Ihnen durch ihre Musik vorstellen. Dafür benutzen sie Max/MSP und Quintet.net. Die Klänge, mit denen sie spielen, wurden von eigenen akustischen Stücken und selber gespieltem Horn aufgenommen und dann durch elektronisches Mittel verändert. Heute Abend werden sie ihre Welt im Kubus bewegen.
Constantin Basica wurde 1985 in Bukarest geboren. Er hat Komposition bei Dan Dediu und Orchester Dirigieren bei Cristian Brancusi an der Nationalen Universität für Musik in seiner Heimatstadt studiert. Zur Zeit studiert er Multimediale Komposition bei Georg Hajdu an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
Er hat mit verschiedenen Jugendorchestern als Dirigent gearbeitet und ist seit 2008 Lehrer für Orchester an der „George Enescu“ Musikschule in Bukarest. Viele von seinen Stücken für Ensembles, sowie eins für Horn, Elektronik und Orchester, wurden in Rumänien uraufgeführt und einige wurden mit Kompositionspreisen ausgezeichnet. Seine Musik ist mit den traditionellen Techniken verbunden, besonders mit dem Neoklassizismus, aber schaut immer mit einem Auge an die neue Erfahrungen von heute.
02. Konstantina Orlandatou (Hochschule für Musik und Theater Hamburg) / Constant Flowing / 10:44
Imagine there is no time; no beginning; no end; no future; no past; no purpose. There is no memory. You hear only sounds, sounds which are constantly flowing. Do you feel empty and lost or relieved and peaceful?
Konstantina Orlandatou wurde in 1980 in Athen (Griechenland) geboren. Sie studierte Akkordeon, Klavier, Musiktheorie und Komposition am Konservatorium „Nikos Skalkotas“ in Athen und hat dieses Jahr ihre Masterstudium in Multimedialer Komposition in der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg abgeschlossen. Sie hat mehrere Werke für Ensembles und Streichquartett
komponiert. Während ihres Studium in Hamburg komponierte sie Werke für elektronische Musik und für Dokumentarfilme. Außerdem hat sie Klang- und interaktive Installationen präsentiert.
03. Alexander Schubert (Hochschule für Musik und Theater Hamburg) / Weapon of Choice (2009) für Geige, Sensor, Live-Elektronik und Live-Video / Barbara Lüneburg: Geige
Mit dem Stück Weapon of Choice sollen die Spielmöglichkeiten des Interpreten auf verschiedene Weise erweitert werden. Die Verwendung eines an dem Bogen angebrachten Sensors ermöglicht die direkte Steuerung der Live-Elektronik durch den Musiker und eröffnet so einen flexiblen und instantanen Einfluss auf die Prozessierung des Geigenklanges durch den Instrumentalisten. Neben den Vorteilen der freien Kontrolle der Parameter betont dieser Ansatz maßgeblich auch die gestischen Elemente des musikalischen Vortrags und erweitert das Instrument um die räumlichen
Bewegungen des Bogenarms. Unterstützt wird diese Ausweitung des Instrumentes durch den Einsatz von Live-Video, das ausschließlich auf den Bewegungen des Interpreten beruht – den Bewegungen, im Besonderen des Bogens, wird somit ein äquivalenter Anteil zu dem herkömmlichen Geigenspiel zuteil. Das Stück
versteht sich demzufolge als eine Verwebung von Klang, Visuellem und Bewegung – alles zurückgeführt auf den Interpreten. Um diese Möglichkeiten ausschöpfen zu können, ist das Stück nicht vollständig ausnotiert, sondern überlässt dem Instrumentalisten wesentliche Entscheidungen innerhalb einer festgelegten Dramaturgie und einer klaren Abfolge von musikalisch und visuell strukturierten Szenen. Es handelt sich also um eine konkrete Modulabfolge, in deren Zellen improvisatorischer Freiraum besteht. Darüber hinaus stellt das Stück den Wunsch des Komponisten dar, ein akademisches musikalische Material um Elemente synthetischer Heftigkeit und Brachialität zu erweitern – nicht zuletzt auch daher der Titel.
Alexander Schubert, geboren 1979 in Bremen, studierte in Leipzig Informatik und Biologie mit den Schwerpunkten Neuroinformatik und Kognitionswissenschaften. Parallel dazu war er als Musiker und Komponist in verschiedenen Kontexten tätig. Nachdem er ein Jahr am ZKM in Karlsruhe am Institut für Musik und Akustik gearbeitet hat, studiert er seit 2007 Multimediale Komposition an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Grundsätzlich beschäftigt er sich genreübergreifend mit der Schnittstelle akustischer und elektronischer Musik. Formal notierte Live-Elektronik-Kompositionen und Tonbandwerke gehören genauso zu seinem Arbeitsfeld wie der Entwurf von Software-Setups und Manipulation/Entwurf von Instrumenten für eine intuitive Bedienung im improvisierten Kontext. Als konstanter Schwerpunkt zieht sich die Arbeit mit geräuschhaften Klängen durch seine Arbeit, realisiert durch unkonventionelle, Präparationen nutzende Spielweisen und die Verwendung von Fieldrecordings. Seine technische Ausbildung bietet die Grundlage für differenzierte Nutzung und individuellen Entwurf von Klangsynthese- und musikalischen Steuerungs-Programmen (z.B. in der Installation „A Set of Dots“). Neben seiner Tätigkeit als Komponist und Solo-Instrumentalist gründete er folgende Ensembles: „Schubert-Kettlitz-Schwerdt“ und „Trnn“. Die Formation „Ember“ (Saxophon, Schlagzeug, Piano, Elektronik) bewegt sich in einem zumeist reduzierten, polyrhythmischen Raum zwischen Free Jazz und zeitgenössischer Kammermusik. Schubert hat zu verschiedenen szenischen Projekten beigetragen (z.B. für die Wiener Festspielwochen). Alexander Schubert kuratiert das Musikfestival für Zeitgenössische Elektronische Musik in Leipzig und betreibt den Ahornfelder-Verlag für experimentelle Audio- und Buchveröffentlichungen.
04. Jacob Sello (Hochschule für Musik und Theater Hamburg) / Slices (2008/09) / Interaktive Echtzeitkomposition für Schlagzeug, Live-Elektronik & Video / Interpret: Stefan Weinzierl, Schlagzeug
Nach betätigen eines Fußschalters werden vier Takte der Schlagzeug-Partitur vom Computer generiert, automatisch transkribiert und dem Interpreten auf einem Bildschirm als klassische Notation angezeigt. Dabei sind Form und Struktur des Stückes in einer graphischen Partitur fixiert. Hier können vom Komponisten für jede Stimme eines Taktes bestimmte Parameter (z.B. Event-Dichte, Metrische Struktur, Varianz oder auch das Maß an Zufälligkeit) festgelegt werden. Auch Regeln für weitere Transformationsprozesse können hier bestimmt werden. Es entsteht eine Variationsbandbreite zwischen strengem Determinismus und reiner Aleatorik. So wird Slices scheibchenweise, neu und einzigartig komponiert. Die Schlagzeugklänge werden durch eine in Max/MSP realisierte Software analysiert, verfremdet und zerstückelt wieder ausgespielt. Außerdem dienen sie der Steuerung von Videoanimationen, die auf Grundlage der Partitur erzeugt werden. Zusätzlich kommen Infrarotsensoren zur Steuerung der Computer zum Einsatz. Partitur, Interpretation und Visualisierungen sind in diesem Stück untrennbar miteinander verbunden. Interaktion, Echtzeitgenerierung von Noten-, Audio- und Videomaterial stehen im Fokus der Arbeit. Das maßgebliche Ziel besteht jedoch darin, diese einzelnen Komponenten sinnvoll miteinander zu verknüpfen.
Jacob Sello
Seit Mitte der 90er Jahre sucht Jacob Sello (1976*) nach neuen Klangerlebnissen, die sich aus der Verbindung herkömmlicher Musikinstrumente mit aktueller Technologie
ergeben. Dabei gilt sein besonderes Interesse der Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Nach seiner Ausbildung zum Tontechniker studierte er systematische Musikwissenschaft an der Uni Hamburg (Magister: 2008). Seit 1997 absolviert er den Masterstudiengang „Multimediale Komposition“ an der Hamburger Musikhochschule. Als freier Komponist und Musikproduzent war er an der Realisation mehrerer Hörspiele und Theaterproduktionen beteiligt und experimentiert in verschiedenen Hamburger Bands mit seinen ungewöhnlichen Computerprogrammen, elektronischen Schaltungen und Interfaces.
05. Balint Bolcso (Elektronisches Studio der HMT Hannover) / lautlos (2009) (Text: Jessica Huijnen) / Julia Mihaly, Stimme; Balint Bolcso: Live-Elektronik / 8:31
Bálint Bolcsó (*1979, Budapest). Studium instrumentaler und elektroakustischer Komposition in seiner Geburtsstadt sowie in Wien, Paris und - seit dem April dieses Jahres - als DAAD-Stipendiat in Hannover. Teilnahme an Sommerkursen wie Internationales Bartók Seminar, Avantgarde Tirol oder Centre Acanthes. Aufführungen u.a. beim Budapester Herbstfestival, Making New Waves, Wien Modern. Zweiter Preis bei „Short Cuts: Beauty“ (ZKM, 2006). Angewandte Musik zu Film, Tanz und Theater. Auftritte als Laptop-Musiker.
06. Yi-an Chou (Elektronisches Studio der HMT Hannover) / Episode (2009) / N.N Viola; Yi-an Chou: Klangregie
Bei der Komposition des Stücks war die Aufnahme von Verkehrsmitteln nötig. Während der Aufnahmearbeit fand ich, dass mich die Töne von Eisenbahnen oder Fahrzeugen an einen Moment meiner Vergangenheit erinnern können. Die Abschnitte der Töne funktionieren wie eine Schraube in einer Maschine und auch wie eine Episode in einer Fuge. Sie knüpfen an meine vergangene Erinnerung an. In Episode ist die Tonalität nicht stabil und der Zustand ist unklar, aber wir können die Richtung verstehen, wohin wir gehen sollen. Wir können außerdem auch verstehen, dass Überraschung oft bei Verirrung erscheint. Mit den Tönen von Verkehrsmitteln könnte ich anscheinend raumzeitlich zu meiner Heimat zurück, und auch meine Zukunft berühren. Und dieser Moment ist eine Episode meines Lebens, unklar aber brillant.
Yi-An Chou wurde im Jahr 1982 in Taipei geboren. Von 2000 bis 2007 studierte sie Komposition bei Prof. Hwang-Long Pan an der ‚Taipei National University of the Art‘. Nachdem sie im Jahr 2007 den Master abschloss, hat sie 2008 angefangen, in der Soloklasse der HMTH bei Prof. Johannes Schöllhorn zu studieren.
07. dak~(Elektronisches Studio der HMT Hannover) / Whose Line Is It Anyway? / David Borges, Damian Marhulets, Kostia Rapoport: Live-Elektronik / 7:08
20 Jahre alte Popmusik kann in aktuellem Kinderspielzeug gefunden werden. Veraltete Klischees ernster Musik haben hingegen nur wenige Kanalisierungsmöglichkeiten. Wäre es nicht erfrischend, die Halbwertszeit dieser Klischees zu verkürzen und ihr Recycling spielerisch durchzuführen?
dak~ sind Damian Marhulets, Kostia Rapoport und David Borges. Sie begegneten sich im Kompositionsstudium an der Musikhochschule Hannover. Während ihrer Arbeit im Studio für elektronische Musik InContri entschlossen sie sich Anfang 2008, gemeinsam elektronische Musik zu machen. Seitdem improvisieren und komponieren sie elektronische Musik, indem sie mit der klanglichen Vielfalt analoger elektronischer Instrumente und selbst programmierter Digitalinstrumente spielen und ein breites Spektrum elektronischer Klangmöglichkeiten bedienen. Die Soundästhetik von dak~ oszilliert zwischen der Improvisationstradition des freejazz, aktueller elektronischer Tanzmusik und elektroakustischer Avantgarde. dak~ spielen neben ihren Improvisationen sowohl zeitgenössische, als auch historische elektronische Musik. Sie führten in Zusammenarbeit mit dem Studio InContri Stockhausens “Kurzwellen” auf, spielten auf dem Musik21 Festival für Neue Musik in Lüchow und dem Re:New Festival für elektronische Musik in Kopenhagen. dak~ kooperierten bereits mehrere Male mit dem Sprengel Museum Hannover und initiierten dort die Reihe “Musik für Räume”, die gezielt die Schnittstellen zwischen Kunst und Musik erforscht.
08. Tsung-jen Hsieh (Elektronisches Studio der HMT Hannover) / Gang (2009) / N.N.: Viola; Tsung-jen Hsieh: Klangregie / 4:33
Im Oktober 2008 begann ich in Hannover zu studieren. Mein neues Leben in Deutschland ist noch so fremd und doch gleichzeitig interessant. In dem Stück
Gang möchte ich diese Gefühle in meinem neuen Leben präsentieren und verarbeiten. Wenn ich in dieser neuen Welt flaniere, bin ich immer überrascht, was ich beobachte und hören kann. Die Rolle der Bratsche ist dabei wie mein Ich, während die elektronischen Klänge die Umgebung widerspiegeln. Ich habe die Klänge der Umgebung in mein neues Leben aufgenommen und als Materialien in der Elektronik verarbeitet. Gang zeigt nicht nur die echte Welt in meinem Leben, sondern auch die innere Welt meines Herzens.
Tsung-Jen Hsieh wurde 1981 in Changhua, Taiwan geboren. Er studierte von 2000 bis 2008 an der Taipei National University of Arts Komposition bei Deh-Ho Lai und Hwang-Long Pan. Seit 2008 studiert er Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Hannover bei Johannes Schöllhorn und Elektronik bei Joachim Heintz.
09. Damian Marhulets (Elektronisches Studio der HMT Hannover) / the strange beauty of second use (2008-2009, UA) / Julia Mihaly: Stimme; David Borges: Synthesizer, Live-Elektronik; Kostia Rapoport: Keys, Live-Elektronik; Damian Marhulets: Turntable, Live-Elektronik / 9:17
Damian Marhulets wurde 1980 in Minsk geboren. Seit 2000 Studium an der Musikhochschule Hannover, zunächst im Fach Oboe in der Klasse von Prof. Klaus Becker. Noch während des Oboestudiums beginnt er, sich mit zeitgenössischer Musik und freier Improvisation auseinanderzusetzen. Seit 2003 studiert er am Institut für neue Musik Komposition bei Johannes Schöllhorn und Elektronische Musik bei Joachim Heintz (seit 2008 in der Soloklasse). Seit 2004 beschäftigt er sich mit elektronischer Improvisation. Seine Kompositionen beziehen oft moderne elektronische Instrumente ein. Aus seinem Interesse an dem Instrument Plattenspieler entwickelte sich sein Solo-Projekt „Displaced Meanings“, in dem er mit dem traditionellen Turntablism Setup, das durch Computer und andere technische Mittel erweitert wird, spielt.
11. Cornelia Böhm (HfG Karlsruhe) / soundflorA: Ohne Titel (folgenreicher Anschlag auf C) Oberton-Arpeggio für midifizierten Flügel und Live-Electronik / 3:53
Geboren 1982 in Straubing (Niederbayern). Nach autodidaktischem Erlernen der Gitarre frühzeitige Beschäftigung mit Songwriting. Seit 2006 Experimente mit elektronischer Musik und Geräuschcollagen, sowie Arbeit an Filmsound und Kurzhörspielen.
13. Adam Gawel (HfG Karlsruhe) / Fuge For A Second Player / 6:08
„Durch vielschichtige klassische Musik inspiriert, zusammengewrungen in ein Midikabel, zerstückelt und wieder zusammengeklebt, herausgeschickt und wieder hereingebracht... Ersetzt wird die zweite Person eines 4-Hand-Stücks.“
Adam Gawel
Geboren 1985. 2005 Abitur. 2007 Studium an der HfG Karlsruhe.
14. Daniel Dominguez Teruel (Hochschule für Musik Karlsruhe) 2.0 für Publikum und Live-Elektronik / 2009 / 17:24
Daniel Dominguez Teruel: 2.0 Improvisation für Publikum und Live- Elektronik 2.0 ist ein interaktives Musiksystem, bei dem die klassische Rollenverteilung von Interpret und Publikum vertauscht bzw. in Frage gestellt wird. Der klangliche Inhalt wird durch das Publikum, dem Benutzer, definiert, das heißt, es werden lediglich die von ihm erzeugten Klänge/Geräusche verwendet. Mittels Live-Elektronik werden diese bearbeitet und mehrkanalig über Lautsprecher wiedergegeben. Dadurch entsteht eine Überlagerung der tatsächlichen akustischen Situation im Aufführungssaal und ihrer Wiedergabe über Lautsprecher (in demselben Raum). Über die Live-Elektronik werden u.a. zusätzliche (künstliche) Räume hinzugefügt, so dass der Benutzer seine akustischen Aktionen in einem Raum mit anderen akustischen Eigenschaften hören bzw. auditiv beobachten kann. Das Publikum erhält dadurch
die Möglichkeit mit sich selbst zu interagieren. Der Aspekt des Wartens und
Erwartens, sowie des Beobachtens ist ein wichtiger Bestandteil dieses Stückes.
Daniel Dominguez Teruel wurde 1984 in Stuttgart geboren und wuchs in Tuttlingen auf. Im Alter von sieben Jahren nahm er den ersten Unterricht in Gitarre und später in Klavier. Nach seinem Abitur führten ihn Studien der Musikwissenschaft und Europäische Ethnologie von der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg nach Karlsruhe. Dort studiert er seit 2006 Musikwissenschaft und Musikinformatik an der HfM Karlsruhe und besuchte u.a. Meisterkurse von Tom Johnson und Olga Neuwirth. Am ComputerStudio beschäftigt er sich mit elektroakustischer Musik, Filmmusik und der Entwicklung interaktiver Musiksysteme. Des weiteren ist er als Produzent an diversen HipHop- und House-Projekten beteiligt.
Hier können Sie Mitschnitte und Live-Übertragungen von Konzerten, Symposien und anderen Veranstaltungen aus dem weiten Themenfeld der elektroakustischen Kunst hören.