Sounds only

August / September 2010

Brückengesang
Michael Harenberg im Gespräch mit der Komponistin Margrit Rieben

Eine Sendung von Michael Harenberg

Brückengesang ist ein Stück für Lautsprecher von 17 Minuten Dauer.

Die grosse Autobrücke Ponte 25 de Abril in Lissabon hört man schon von weitem; sie produziert einen angenehm sanften Klang, wie Sirenengesang. Ich hielt es zuerst für eine gigantische Klanginstallation. Diese Brücke hat mich zu einer Konzeptkomposition inspiriert, zu dem der M+M Chor, bestehend aus 36 Personen, seine Stimmen gegeben hat.

Die 36 Stimmen wurden einzeln und ohne Referenzspur aufgenommen, wodurch sich die Stimmen je länger desto mehr so gegen einander verstimmen, wie das ein Chor live nicht singen könnte. Erstaunlich ist auch wie dadurch das analoge Ausgangsmaterial ins Synthetische kippt. Mit den zusätzlichen Obertönen erklingt manchmal ein Engelschor im Hintergrund und aus dem Monochromen wird eine reiche Vielfalt.

Zu Ehren der Uraufführung am "à suivre#16" vom 13. Januar 2010 trat der M+M Chor mit einer Playbackshow auf. Hier geht's zum Video.

Die Weiterentwicklung und -beatrbeitung dieses Projekts erschien Mitte Mai 2010 als CD auf dem Label everestrecords.

Aufführungen:
Do 1. Juli 2010 um 21 Uhr an der langen Nacht der elektronischen Musik in der Dampfzentrale Bern zusammen mit: Antoine Chessex «Dust» für Streicher, Revox und Klangregie, Luigi Nono «Post-Prae-Ludium per Donau» für Tuba und Soundsystem, How2 & Pez «Rind» für drei Schlagzeuger und Elektronik

Fr 22. Oktober 2010 am zoom in Festival im Berner Münster.

MARGRIT RIEBEN
www.margritrieben.com
Sounds, Schlagzeug, Elektronik, Komposition, Installation, Performance

1963 in Bern geboren
1983 Matura C (Mathematik)
1993 Swiss Jazz School Diplom (Hauptfach Schlagzeug bei Billy Brooks)
1995 Musikstipendium des Kantons Bern für Paris
1984-2004 Mitglied der WIM (Werkstatt für improvisierte Musik) Bern, während drei Jahren deren Leitung
1999-2004 Mitglied der Musikkommission der Stadt Bern
2010 MA CAP (Master Contemporary Arts Practice) in Musik und Medienkunst an der Hochschule der Künste Bern

Als Jazzschlagzeugerin ausgebildet, interessiert sich Margrit Rieben für alle möglichen und unmöglichen Klangerzeuger.
Im Zentrum ihrer Tätigkeit stehen neben Komposition und eigenen Klanginstallationen die Zusammenarbeit mit KünstlerInnen aus den Bereichen moderner Tanz, Performance, Theater, Literatur und Video.
Sie arbeitet v.a. integrativ und kontextbezogen.

Sie spielte in ganz Europa, Libanon, New York und in Japan.

Mitglied von MATTERHORN PRODUKTIONEN und BERN IST UEBERALL (Spoken Word)

Projekte mit Alfred Zimmerlin, Andi Rieser, Andrea Neumann, Bob Rutman, Butch Moris, Christian Zehnder, Christoph Baumann, Claudia Binder, Co Streiff, Cristin Wildbolz, Daniel Linder Lieder, Daniel Ludwig, Dirk Bruinsma, DJ Adriano, DJ Alex Like, DJ Sabaka, Dorothea Schürch, Fred Frith, Fredi Lüscher, Greis, Günter Müller, Hans Burgener, Hans Koch, Joëlle Léandre, John Wolf Brennan, Jonas Kocher, Li Mollet, Magda Vogel, Maggie Nicols, Mark Dresser, Marko Kosnik, Martin Schütz, Mary Oliver, Masayuki Sumi, Michael Lytle, Mike Hentz, Paed Conca, Peter Bichsel, Philipp Schaufelberger, Priska Walss, Regina Larsson, Reto Senn, Saadet Türköz, Sibylla Giger, Simon Ho, Suzanne Castelberg, Thierry Madiot, Tina Kohler, Urla Kahl, Yaira Yonne, Yoko Miura, Yuko Fujiyama u.v.a.
Besondere Vorliebe, mit anderen Drummern zu spielen wie Andi Hug, Balts Nill, David Lerch (Duo Bones and Battery), Fabian Kuratli, Fredy Studer, Fritz Hauser, Julian Sartorius, Norbert Pfammatter, Omri Hason, Philip Läng

2005, 2006 und 2008 organisierte sie die Festivalwochen LEISE KURZKONZERTE in ihrem Wohnzimmer.

Margrit Rieben hat mehrere CDs eingespielt.
Sie unterrichtet Schlagzeug an einer Musikschule, komponiert und arbeitet auch im visuellen Bereich.


Hier werden Produktionen aus Archiven der Elektroakustischen Musik, wie z.B. dem Archiv der DEGEM oder dem IDEAMA- und dem DEGEM-Archiv des ZKM, dem Archiv des elektronischen Studios der TU Berlin sowie anderen internationalen Archiven und Dokumentationen elektroakustischer Kunst unter verschiedenen Aspekten präsentiert.